Rückblick 2024
MÄNNERSYMPOSIUM 2024 / 6.-8. SEPTEMBER / ZÜRICH, SEEFELD
Noch nie war der Ruf nach einer Neuen Zeit so dringlich. Wenn wir die Menschheitsgeschichte ansehen, können wir diese in drei Phasen einteilen, Archaische Frühzeit, Matriarchat und Patriarchat. In Letzterem befinden wir uns immer noch aktuell. Keine der drei Phasen hat überdauert, keine hat sich als dauerhaft geeignet bewährt. Aber was kommt nun? Es gibt aktuell viele Ansätze dazu, besonders beeindruckend beschrieben in dem Buch „Amo, ergo sum“ von Dr. phil. Christina Kessler, Kulturanthropologin und Religionswissenschaftlerin. Wir wollen an diesem Wochenende gemeinsam daran forschen – wie kann das konkret für uns aussehen und welche Rolle nehmen wir dabei als Mann ein.
Um dieses herausfordernde Unterfangen gut vorzubereiten, beleuchteten Referenten wie Markus Theunert, Autor des aktuellen Buches „Jungs, wir schaffen das“, die Folgen des Patriarchats und zeigte uns Männern auch unsere versteckten Privilegien auf. Mathias Forster zeigte uns die Konsequenzen für unsere Ökologie auf, aber auch Ansätze, wie wir es besser hinbekommen. Sein Bild der Metamorphose der Raupe zum Schmetterling war berührend und fesselte den Teilnehmerkreis. Zum Mann-Sein gehört zwingend auch physische und psychische Selbstfürsorge und Salutogenese, dies wurde von Dr. med. Dietmar Betz, Androloge und Humanmediziner, beleuchtet. Bernhard von Bresinski, Sozialanthropologe, Körperpsychotherapeut und Pionier für rituelle Männerarbeit, erläuterte das Befreiungspotential von ritueller Männer-Initiation und zeigte neue Perspektiven für emanzipative Männerarbeit auf.
Eine Podiumsdiskussion mit obigen Referenten und Inspiratoren, moderiert von Gregor Schlitt, rundete den kognitiven Erfahrungsteil abrunden und öffnete den Teilnehmern den Raum für interessierte Fragen zum Thema.
Bereits am Freitag Abend, trafen sich die teilnehmenden Männer zu einem gegenseitigen Kennenlernen und Vernetzen in lockerer Atmosphäre. Im Laufe des Abend gab es bereits kurze Impulse zum Thema der folgenden Tage. Die meiste Zeit wurde sich aber nach Herzenslust ausgetauscht, was Mann bewegt in dieser Zeit, in diesem Moment…
Aktive Meditationen und intensive Workshops lockerten den Rahmen des Symposiums auf und brachten uns auch ins körperliche Erleben. Denn was wäre ein Männersymposium ohne Einbezug unseres wichtigsten „Gedächtnisses“, dem Körper selbst. Gregor Schlitt brachte die Teilnehmer durch den traditionell angeleiteten Krafttanz (inspiriert vom HAKA, ritueller Tanz der Māori) ganz in ihre männliche Kraft und gemeinsam stärkten wir unsere wichtigen Wurzeln.
Samstag Abend verzauberte uns die leidenschaftliche 5‑Rhythmen-Lehrerin Cristina Peña mit zwei ganz besonderen Waves der 5 Rhythmen. Der Abend war offen für alle achtsam-lebendige und tanzfreudige Gäste, besonders freuten wir uns über die sehr rege Teilnahme der Frauen, die mit uns Männern gemeinsam eine musikalische Auszeit nahmen und die Magie des Tanzes erlebten.