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Mann-Sein in der Neuen Zeit

Was heisst das? Was heisst Mann-Sein und was heisst die Neue Zeit?

Was meint dieser Paradigmenwechsel in die postpatriarchale Zeit? Und wie kann das «gefördert» werden?

Nun dazu gibt es schon einige Artikel, Bücher und auch Blogbeiträge, unter anderem auch von Pablo und Philipp, den Gründern des Männersymposiums. Integral wird es auch genannt, das neue Zeitalter. Es ist das Ziel einer Entwicklung, in der der Mann wieder ganz Mann sein kann und sich auf den Weg macht, um alte patriarchale Muster hinter sich zu lassen.

Ein Mann kann nur dann ganz Mann sein, wenn er auch Mensch sein darf. Ganz Mensch sein, meint sich selbst voll annehmen und ohne Einschränkungen zulassen. Ein tief humanistischer Ansatz, der das an das Gute im Menschen glaubt es aufsucht und herausschält, wo es denn verborgen oder verschüttet ist.

Eine weitere Perspektive dieses Paradigmenwechsels beschreibt Christina Kessler in ihrer Arbeit und besonders im Buch «Amo ergo sum», welches antiquarisch zu erstehen ist.  Ja, das Wortspiel ist schnell zu erkennen. Anstatt «cogito ergo sum» (ich denke, also bin ich) welches die Vormacht des Denkens und des Intellektes betont, stellt sie dem die Weisheit des Herzens gegenüber «Amo ergo sum» – ich liebe, also bin ich. Sie spricht vom integralen Weg des Herzens im konkreten Sinne als höchste Quelle des Seienden und Wirkkräftigen. Und sie gibt gekonnt konkrete Anregungen, wie dies gelingen kann. Ein sehr spannender Ansatz, bei dem sie im Geschichtsteil des Buches drei Stufen der hinter uns liegenden aber immer noch wirkenden Menschheits-Geschichte unterscheidet: die Archaische, die Matriarchale und die Patriarchale. In den Integralen Modellen nach Ken Wilber und Kollegen von «Spiral Dynamics» werden 7 – 9 Stufen beschrieben. Doch für den Überblick reichen diese drei durchaus, so meine ich. In weiteren Kapiteln beschreibt sie dann Wirkmechanismen von kulturell-spirituellen Schulen und schält mit grosser Leichtigkeit Essentielles heraus. Die Essenz: ein Postulat für eine neues Zeitalter, das jetzt möglich ist. Vom Kopf ins Herz und zu seinem Selbst.

Was heisst Neue Zeit und wie kommen wir dahin? Für mich heisst dies, das Potenzial als Individuum voll zu leben und mich als Teil des grossen Ganzen zu erfahren und miteinander Neues zu schöpfen. Und das lese ich bei ihr und in weiterer einschlägiger Literatur auch bei Vertretern der sogenannten Männerarbeit. Dies kommt nicht einfach so oder ist schon da, sondern gilt es gemeinsam zu erschaffen. Dazu braucht es Männer, die sich bewusst auf diesen Wandel, diesen Veränderungsprozess einlassen und sich befreien von Konditionierungen und Projektionen. Dieser schöpferische Akt im Grossen und Kleinen ermöglicht Auswege aus den aktuellen Krisen und Geschehnissen und ist somit eine grosse Chance.

Der Mann der neuen Zeit ist also der, der den Weg zu sich Selbst beschreitet. Und wenn einige dies machen, entsteht eine Bewegung und wenn viele es tun und sich verbinden entsteht ein neues Bewusstseins-Feld. und das wiederum erschafft die neue Zeit.

Mathias Forster hat das lebendig und wissenschaftlich fundiert im Bild der Metamorphose des Schmetterlings beschrieben und auf den aktuellen Schritt der Menschheitsentwicklung übertragen. Das Video dazu ist auf Youtube und anderen Kanälen viral gegangen. Sehr inspirierend!

Die neue Zeit ist die des Annehmens unserer schöpferischen Quellen in uns selbst. Denn nur der schöpferische Mensch ist ganz Mensch. Dies ist ein individuell zu leistender Prozess. Denn jeder Mensch, jeder Mann ist anders und darf und muss seinen eigenen Weg finden und gehen. Aber eben nicht allein und nicht im Kampf, sondern, und das ist das wunderbare der neuen Zeit: durch Vernetzung und Co-Kreation.

Wie es sich anfühlen kann, wenn eine grössere Zahl von Männern in einen tiefen und authentischen Flow-Zustand kommen, kenne ich von einigen Seminaren, Zusammenkünften und Symposien. Soeben habe ich das im Zuge meiner Vertiefung in die Männerarbeit in dem Fortbildungslehrgang des Archetypen-Jahreszyklus bei Bernhard von Bresinski in grosser Qualität und sehr berührend und kräftespendend erfahren. Im «Kriegerseminar» habe ich Männer und auch mich selbst erleben dürfen, die in ihre Kraft und Authentizität, aber auch mit ihrer Verletzlichkeit in Kontakt kommen. Männer die bereit sind, Masken und Schutzmechanismen fallen zu lassen und Schritt für Schritt sich selbst freizulegen und sich aus sich heraus neu «gebären». Selbstkontakt auch hier als Schlüsselwort und immer wieder herzustellendes Momentum der Achtsamkeit.

So fühlt sich für mich der Weg in die neue Zeit oder zumindest der Weg wirklich ins Herz und ins Handeln zu kommen an, um ganz Mann und ganz Mensch zu werden.

 So erlebe ich Zustände von Kongruenz und Weisheits- und Freiheitskomponenten in mir, die wirkkräftig und nachhaltig verändernd sind und durch die ich mich zugleich in meiner Individualität angekommen und in der Verbundenheit mit etwas gefühlt Grösserem, Transpersonellem erfahren kann und diese Erfahrungen Schritt für Schritt integrieren vermag.

Das Männersymposium bietet ein solches Forschungs- und Erfahrungsfeld. Am Wochenende vom 7/8. September im GZ Riesbach im Zürcher Seefeld kreieren wir das nächste Männersymposium.

Wir, das sind Adrian WiesmannGregor Schlitt und ich, Michael Abele.

Christina Kessler wird leider nicht dabei sein können. Aber Bernhard von Bresinski und Mathias Forster. Auch Markus Theunert, welcher Einiges zu sagen hat und sicher auch sein neues Buch «Jungs wir schaffen das» vorstellen wird. Ebenso Dietmar Betz und Gianni Bertoluzzi, zwei Männer mit grossen Wirkungsfeldern in Männergesundheit und spiritueller Medizin. Sie sind ebenfalls Gastreferenten und Mitkreierende. Thorsten Fox wird mit uns trommeln und zusammen mit Hilmar Preuss und Gregor einen kraftvollen Haka anleiten. Meditative Sequenzen (dynamisch oder still) werden wohl auch nicht fehlen.

Ein powervolles Testosteron und Oxytozin erzeugendes Rahmenprogramm, rund um eine herausragende von Florian Deumelandmoderierte Podiumsdiskussion mit den oben genannten Motivatoren und Inspiratoren. Lebendigkeitsfördernde und interaktive Workshops, sowie genügend Raum zu Vernetzung und Austausch. Ein intensives Wochenende, das dich bewegen, inspirieren, berühren und womöglich verändern wird.

Und ja, apropos Bewegung: auch dies sei bereits verraten: Cristina Peña wird am Sa-Abend eine 5R Tanz-Wave vom Feinsten geben und dann werden wir den Raum noch tiefer öffnen für Begegnung mit uns selbst, dem anderen Geschlecht und den spezifischen und dynamischen Qualitäten der 5 Elemente. 

Am Freitagabend findet, für alle die bereits in Kontakt kommen möchten, ein lockeres Come-Together im Seefeld statt.

Willst du das verpassen, Mann?

Kann doch nicht sein, oder ;-).

Unsere Website ist nun überarbeitet und wir gehen am 10. April online.

Schau rein:

www.maennersymposium.ch

Michael Abele I 28. März 2024