Was ist eine Reinigungskur vom Weiblichen?

In diesem Beitrag beschreibt John (Wineland) die Struktur und die Vorteile einer Reinigungskur vom Weiblichen (für Männer). Diese Struktur kann auch direkt auf eine Reinigung vom Männlichen angewendet werden (für Frauen).

Paul Cézanne – The Eternal Feminine (L’Éternel Féminin) – 87.PA.79 – J. Paul Getty Museum

Was du lernen wirst:

Eine Reinigung vom Weiblichen und/oder Männlichen ermöglicht es dir, auf all die Arten und Weisen zu achten, in denen du versuchst, einen „Erfolg“ beim Weiblichen und/oder Männlichen zu landen – durch das Suchen nach Aufmerksamkeit, Anerkennung, Liebe, Bestätigung usw. – und du beginnst, diese loszulassen.

Du reinigst dich von Sex, Verabredungen, Flirten, Romantik, Intimität, Blicken, Verstrickungen und allen anderen Wegen, auf denen du diesen „Treffer“ landest.

John empfiehlt, die Reinigung für mindestens 6 Monate und bis zu 12 Monate (oder mehr!) durchzuführen. Er erklärt: „Den wirklichen Scheiss findet man erst nach etwa 90 Tagen“.

Jede Interaktion, die nicht absolut platonisch ist – und John argumentiert, dass selbst diese in Frage gestellt werden sollte – wird zur Transaktion. Zu einer Barista würde man zum Beispiel einfach sagen: „Danke für den Kaffee“ und dann weitergehen, ohne in ihrem Blick zu verweilen, ein flirtendes Lächeln aufzusetzen, usw. Wie John beschreibt, solltest du es „leicht und höflich“ halten.

Es kann einige Wochen dauern, um dich auf deine Reinigung vorzubereiten, indem du ein Gespräch mit allen weiblichen und/oder männlichen Personen in deinem Leben führst, um jegliche Verstrickungen, Romanzen usw. zu lösen und loszulassen. Mit allen, mit denen du aufgrund von Arbeit, gemeinsamer Elternschaft usw. noch zu tun haben wirst, solltest du ein Gespräch führen, um Grenzen festzulegen, die dein Gefäss (Container) ehren. Zum Beispiel: „Wir können nicht flirten oder kuscheln. Es wird den Anschein erwecken, als sei ich distanziert oder als läge mir nichts an dir, aber das stimmt nicht. Ich segne dich und wünsche dir nur das Beste.“ Sprich alle möglichen Szenarien an, in denen eine Beziehung möglich sein könnte, und lass sie wissen, dass du eine Reinigungskur machst und für den von dir festgelegte Zeit nicht verfügbar sein wirst.

Such dir eine Männergruppe, die dir während der gesamten Dauer der Reinigung den Rücken stärkt, und schaffe einen Raum, in den du all deinen Schmerz und deine Entdeckungen bringen kannst.

Wenn all das geschehen ist, beginnt die Reinigung offiziell.

Sobald du begonnen hast, solltest du dir so viel Zeit wie möglich nehmen, um mit dir selbst zu sein. 2-3 Stunden pro Tag sind ein guter Durchschnitt. John harkte Blätter. Jetzt giesst er die Pflanzen.

Du wirst dich selbst auf der tiefst möglichen Ebene kennen lernen. Du lässt deine Identität in der Welt los, damit du herausfinden kannst, wer du wirklich bist.

Du lässt auch das Weibliche und/oder Männliche in anderen Frauen und Männern los, damit du dich mit den Quellen des «Grossen Weiblichen» und des «Grossen Männlichen» der Schönheit der Welt und der Struktur in deinem Leben verbinden kannst. Du machst diese Zeit zu einer Zeit, in der es um deine Beziehung zu «Ihr» oder «Ihm» geht – d.h. geh ans Meer, in die Berge, setz dich unter einen Baum, spüre die Brise – Du wirst tief auf die Nahrung dieser Ressourcen eingestimmt und lässt das Bedürfnis los, von Frauen und/oder Männern etwas zu bekommen.

Du kannst immer noch sexuelle Solopraktiken machen, aber anstatt an eine Frau oder einen Mann zu denken, trainiere dich, die Energie des Grossen Weiblichen und/oder des Grossen Männlichen zu spüren, und lass dich davon nähren.

Johns Lehrer (Anmerkung des Übersetzers: David Deida) sagte zu ihm, als er ihm diese Praxis gab: „Du musst die Möglichkeit einer Beziehung völlig loslassen.“

Hier ist, was du finden wirst – was alles verändern wird: Wenn du diese Praxis lange genug machst, wirst du an einen Ort gelangen, an dem du weder Frauen noch Männer brauchst. Du wirst immer noch ein Verlangen haben – zu geben, zu empfangen, zu verführen, zu nähren, zu lieben – aber es wird nicht mehr aus einem Bedürfnis (einer Bedürftigkeit) heraus kommen. 

Aus diesem Grund beschreibt John dies als eine „dem Tod zugewandte“ Praxis; die Praxis eines Kriegers.

Geschrieben von John Wineland / Übersetzt von Gregor Schlitt

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